Der Tenor Andreas Hermann war von 2014-2020 Ensemblemitglied am Nationaltheater Mannheim, wo er sein Repertoire um einige wichtige Rollen des dramatischen Faches erweiterte. Von Fachpresse und Publikum gleichermaßen gefeiert debütierte er dort als Kaiser in „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss an der Seite von Catherine Foster (Färberin). Dem voraus gingen Debüts als Pinkerton in „Madama Butterfly“, Paolo in Rachmaninoffs „Francesca da Rimini“, Pollione in „Norma“, sowie Herodes in „Salome“Einen weitereren Höhepunkt stellte die Rolle des Dionysus in H.W. Henzes Oper „The Bassarids“ dar. Besondere Beachtung fand sein Florestan in Beethovens „Fidelio“, den er auch in Yona Kims Neuproduktion am Theater Osnabrück interpretierte. 

Seit 2020 ist Andreas Hermann freischaffend. Am Tiroler Landestheater Innsbruck debütierte er als Max in „Der Freischütz“. Dort wurde er auch für die Titelpartie von „Der Zarewitsch“ (F. Léhar) engagiert, als Tambourmajor in „Wozzeck“ am Nationaltheater Mannheim. In einer Neuproduktion von „Salome“ am Theater Krefeld übernahm er nochmals die Partie des Herodes.
Mit durchschlagendem Erfolg gab er in der Saison 2022/23 sein Debüt als PAUL in Korngolds „Die Tote Stadt“ am Landestheater Linz. Zuletzt war er als umjubelter Pinkerton am Theater Mönchengladbach zu erleben. 

Während seines Engagements in Mannheim gestaltete er dort ausserdem die Titelpartie in Mozarts „Idomeneo“ und war in Dietrich Hilsdorfs gefeierter Inszenierung von „Alceste“ als König Admète zu erleben. In Schumanns selten aufgeführter Oper „Genoveva“ verkörperte er die Partie des Golo.
Ferner war er als Tamino, Sänger im „Rosenkavalier“, Cassio in „Otello“, Alfred in „Die Fledermaus“, Camille de Rosillon in „Die lustige Witwe“, mit Arien und Duetten von Léhar und Kálmán in der „Operettengala“ und als Prinz in „Die Liebe zu drei Orangen“ zu hören.

Seine Karriere begann er, noch während des Studiums, an der Oper Frankfurt, u.a. als Jüngling in „Die Frau ohne Schatten“ von Richard Strauss. Danach führte ihn sein erster Festvertrag nach Bern. Dort sang er bereits Partien wie Tamino („Die Zauberflöte“) oder Walther von der Vogelweide („Tannhäuser“).

Anschließend wurde Andreas Hermann von Stefan Soltesz als lyrischer Tenor an das Aalto-Theater Essen engagiert, dort erarbeitete er sich ein breitgefächertes Repertorie: von Ferrando in „Così fan tutte“, Don Ottavio in „Don Giovanni“ über Nemorino in „L’elisir d’amore“, Fenton in Verdis „Falstaff“, Nadir in „Les Pêcheurs de Perles“ bis hin zu Lenskij in „Eugen Onegin“ oder Alfredo in „La Traviata“, ebenso wie Steuermann in „Der fliegende Holländer“, Froh in „Das Rheingold“, Lysander in Brittens „Sommernachtstraum“, der Maler in Bergs „Lulu“, Toni Reischmann in H.W.Henzes „Elegie für junge Liebende“ oder Kalil in der Uraufführung „Die Arabische Nacht“ von Christian Jost.

 

An der Staatsoper Stuttgart war er über mehrere Spielzeiten hinweg als Kudrjas in „Katja Kabanova“ und Ferrando  in „Così fan tutte“ zu erleben. Gastengagements führten ihn des weiteren nach Göteborg (Fenton), Wiesbaden (Ferrando), Mannheim und Saarbrücken (Tamino), Bern (Don Ottavio), Schwerin (Lyonel in „Martha“, Alfred und Tamino), Köln (Rosillon), sowie als Sänger im „Rosenkavalier“ an die Komische Oper Berlin, als Lenskij an die Staatsoper Hannover und als Alfred kehrte er an die Oper Frankfurt zurück.

Geboren in Rottweil am Neckar studierte Andreas Hermann zunächst Wirtschaftsingenieurwesen an der Universität Karlsruhe. Es folgte ein Gesangsstudium bei Prof. Reginaldo Pinheiro in Karlsruhe und Freiburg sowie bei Paolo de Napoli in Florenz. Seit seinem Fachwechsel wird er von Prof. Fenna Kügel-Seifried betreut.

Zu den prägendsten Regisseuren seiner Laufbahn zählen u.a. Stefan Herheim, Hans Neuenfels, Barrie Kosky, Christoph Nel, Dietrich Hilsdorf, Tatjana Gürbaca, Yona Kim und Michael Sturminger. Unter den Dirigenten sind vor allem Paolo Carignani, Sebastian Weigle, Miguel Gómez-Martínez, Marc Piollet, Srboljub Dinic, Manfred Honeck, Dan Ettinger, Stefan Soltesz, Rubén Dubrovsky und Alexander Soddy zu nennen.